Unser nächstes Konzert findet am Sonntag,
den 25. Juni 2017 im Blue Shell
(Luxemburger Str. 32, 50674 Köln) statt.
Beginn ist um 20.30 Uhr (Einlass: 20.00 Uhr)
„Nichts ist so schön wie das Leben – wenn man denn seine Bestimmung gefunden hat.“
Es handelt sich hier um die freie Übersetzung eines der Songs der Kölner Band Audiolaw, die am 25. Juni bei Lied United zu Gast sein werden. Das Quartett um Ralf A. Thomas, der dem geneigten Indie-Publikum von seinen Bands Getting Pretty und Tinkerbell bekannt sein dürfte, ist normalerweise eher in Rock’n Roll und Grunge härterer Gangart zu Hause, für Lied United haben sie aber eigens ein Akustikprogramm ausgeklügelt. Aber die Vier von Audiolaw (neben Thomas gehören Georg Manthey, Klaus Schnitzler und Rolf Becker zur Band) heben sich ohnehin ab: Einzigartiges Songwriting und markantes Riffing erheben Audiolaw über den Tellerrand des Gewöhnlichen. Empathie und Musikalität übertragen Emotion von der Band direkt an die Hörerschaft. Sex, Frust, Wut, Arbeit, Liebe und Tod sind Multidimensionalität in Musik und Text, stets geprägt von klarer Handschrift und wachem Geist und nie maskenhaft oder in Pose verharrend.
Ebenfalls als Quartett wird der zweite Act Jen Brown erscheinen. Bleischwer und federleicht ertönt die Stimme der Kölner Songwriterin Jenny Braunschweig, wenn sie mit ihrer Band Jen Brown den Raum durchdringt – und tief atmen lässt. Ein Poporchester aus vier Individualisten: einer Stimme mit Klavier, einem Kontrabass (Svenja Doeinck), einem Cello (David Floer) und einem Schlagzeug (Antoine Duijkers). Es spielt sich frei, schwebt und schreit, tanzt und schweigt, träumt und weint.
Nach ihrem Debüt in 2012 ist zuletzt ihr zweites Album „Rhythms of the Rain“ erschienen, auf dem es zehn Tracks lang regnet. Hier tanzen die Vier durchnässt vom kalten Regen auf warmen Klangteppichen, gereinigt vom klebrigen Popcorn ihrer Gegenwart zu Jennys kleinen und großen Geschichten über Fernweh und Heimweh, Wahrheit und Liebe, Anfänge und Enden, Geisterstädte und Mondlandungen. Bei Lied United wird es dann wohl der warme Sommerregen sein, der das Publikum wohlig umhüllt.
Auch Robert Gasper – festes Mitglied des Musikernetzwerkes Lied United und dritter Act des Abends – versteht es, sein Publikum zu umhüllen, allerdings nicht mit einem warmen Sommerregen, sondern eher mit seinen tiefgreifenden, mal sarkastisch-ironisch, mal schwermütig, mal witzigen deutschen Texten und Melodien zwischen Begemann und Buckley. Gasper erfüllt somit irgendwie die Funktion des mittelalterlichen Hofnarrs – ohne erhobenen Zeigefinger, stets geschmacksicher, nie peinlich und immer, wenn die Verlockung groß erscheint, das Publikum in den Abgrunbd zu ziehen, zaubert er selbigem ein Lächeln ins Gesicht.
Das versteht auch Moderator und Tausendsassa Wolfgang A. Noethen, der allmonatlich souverän und witzig im Stile eines echten Conferenciers durch den Abend führt.